JOHANNA SCHÖNFELDER
Irgendwas mit Medien. Das war einer meine Pläne mit Anfang 20. Und das hat erstaunlicherweise sogar ganz gut geklappt (im Gegensatz zum Haus am Meer): Über Umwege landete ich vor vier Jahren nach meinem Germanistik Studium beim Fernsehen und darf seitdem Dokus und Magazinstücke realisieren. Bloß das Schreiben kommt zu kurz. Dafür ist jetzt dieser Blog da. Hier möchte über die kleinen und großen Dinge des Lebens schreiben, die meine Freunde und mich mit Mitte/Ende 20 bewegen. Aber auch Bücher und Filme für jede Lebenslage sollen nicht zu kurz kommen, ein bisschen Spaß muss schließlich sein.
Ausflug ins Blaue
Nichts liebe ich im Sommer so sehr, wie den Sprung ins kalte Wasser. Egal, ob die Füße dabei in die Ost- oder Nordsee getaucht werden oder es mit dem Fahrrad an den nächsten Badesee geht: Hauptsache, Abkühlung! Während ich vor fünf Jahren noch mit großem Heimweh nach Rostock und der Ostsee zu kämpfen hatte, habe ich dabei inzwischen die Leipziger Seenlandschaft richtig lieb gewonnen. Die ist nach und nach in den 90er Jahren entstanden, als aus sozialpolitischen und Umweltschutzgründen die meisten Braunkohl – Tagebaue eingestellt und seitdem in mehr als 23 Seen um Leipzig und Halle, Bitterfeld und Borna verwandelt wurden.
Für alle, die vielleicht für den Sommer einen Städtetrip nach Leipzig geplant haben, habe ich eine kleine Übersicht über meine persönlichen Lieblingsseen in und um Leipzig erstellt:
Der Klassiker für Stadtschwärmer*innen: Der Cospudener See

Der Cospudener See gehört zum Leipziger Sommer dazu wie Freisitz (für alle Nicht-Sachsen unter Euch: Damit sind Biergärten gemeint) und Freiluftkino auf der Feinkost. Hat man Lust, bei schönem Wetter Freunde zu treffen, kann man fast immer davon ausgehen, am „Cossi“ jemanden zufällig wiederzusehen. Denn die knapp 25 Minuten mit dem Fahrrad vom Südplatz auf der Karli bis zum See sind dann selbst nach einem langen Arbeitstag immer noch ganz gut zu erreichen. Vor Ort habt ihr dann die Wahl zwischen Ostseefeeling dank Sandstrand (und am Wochenende auch mit genau so vielen Besuchern!) am Nordstrand, mondänes Reisefeeling am Yachthafen oder eher auf versteckte Buchten und Freikörperkultur drum herum. Ich persönlich liebe vor allem die Morgen- und Abendstunden am See, wenn man den See vergleichsweise noch für sich hat.


Die sichere Bank Für Familien: Der Markleeberger See

Obwohl es von der Innenstadt mit dem Fahrrad auch nicht viel länger dauert, bis man den Markleeberger See erreicht (ungefähr 45 Minuten), verliert er in Entscheidungsfragen oft gegen den „Cossi“. Dabei ist auch der Markleeberger See nicht zu unterschätzen, denn auch er bietet von Ostseezuständen am Strandbad Ost zu kleinen Buchten alles, was das aufgeheizte Sommerherz so begehrt. Wer es ganz sportlich mag, kann dort sogar im Kanupark noch das (künstliche) Wildwasser unsicher machen. Für mich ist der Markleeberger See vor allem für Familien abgespeichert, die gerade am Strandbad Ost ihre Zelte und Muscheln aufschlagen. Wer sich vor der Menschenmenge nicht scheut, wird dafür dann auch mit großartigen Pommes an der Imbissbude belohnt.



Der Geheimtipp für Individualisten: Beucha

Ob es wirklich ein Geheimtipp für alteingesessene Leipziger*innen ist, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, allerdings musste ich bislang Jedem, den ich das Bild von der Kirche auf dem Felsen zeigte, genau den Weg nach Beucha (mit dem Fahrrad dauert es 40-50 Minuten) erklären. Ich wurde auf diesen mit Wasser gefüllten Steinbruch durch das wunderbare Buch 52 kleine und große Eskapaden in und um Leipzig und Halle aufmerksam. Und tatsächlich sieht es auch in der Realität so aus, als wäre der Ort aus einer Postkarte entsprungen. Die Male, die ich da war, war die Anzahl weiterer Badegäste zudem extrem überschaubar (<10), was den Charme für mich direkt noch erhöhte. Besonders toll: Hat man sein Bad im Steinbruch eingenommen, kann man diese tolle Aussicht und mutigen Felsenspringer von den umliegenden Klippen entspannt zusehen.
Für Fahrradfaher, die gerne überrascht werden: Goitzsche in Bitterfeld

Hört man den Namen Bitterfeld, denkt man nicht sofort als Erstes an grüne Landschaften und klares, blaues Wasser, oder? Ja, so ging es mir auch, bis in diesem Sommer mein Mann und ich uns einmal die Räder geschnappt haben und nach Bitterfeld aufgebrochen sind. Dort verbrachten wir einen der (bislang) schönsten Tage in diesem Sommer, an dem wir aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen: Von dem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet ist jedenfalls so gut wie nichts mehr zu spüren. Stattdessen fuhren wir auf gut ausgebauten Strecken durch kühle Wälder, überquerten Schmetterlingspfade und landeten schließlich auf der Halbinsel Pouch, die Festivalgängern von euch vielleicht ein Begriff ist (dort findet jährlich das Sputnik Springbreak Festival statt) und in die wir uns sofort aufgrund ihrer kleinen Badebuchten verliebten. Natürlich gibt es aber auch an der Goitzsche größere (und somit überlaufene) Badestellen, an denen zum Teil echter Ostseestrand liegt. Wer mehr auf Action steht: Seit 2015 kann man im Wakepark mit bis zu 30km/h über die Goitzsche düsen.


Für Alle, die auch im Sommer in den Norden wollen: Der Kulki

Der Kulkwitzer See wurde bereits Ende der 60er Jahre aus zwei Braunkohlegruben geflutet und gehört somit zu einem der ersten Tagebauseen Leipzigs. Im Gegensatz zu den beiden südlichen Seen Cossi und Markleeberger See, findet ihr den Kulki im Norden von Leipzig in der Nähe zum „Problemviertel“ Grünau. Ich persönlich finde es ja ziemlich fair, dass gerade ein so sozialschwaches Viertel den – meiner Meinung nach – allerschönsten See abbekommen hat. Hier findet ihr kristallblaues Wasser, abgeschiedene Pfade und grüne Liegewiesen, die aus einem Werbebild entsprungen sein könnten, zum Teil aber auch anderes Klientel als man vielleicht in seiner Cossi – Blase gewohnt ist, wobei ich bislang nie schlechte Erfahrungen gemacht (aber durchaus von welchen gehört) habe. Aber zum Glück ist der See ja groß genug, um für sich das passende Stückchen zu finden. Und glaubt mir: Eure Entdeckerlust und die knapp 45-minütige Anreise mit dem Fahrrad lohnen sich. Sehr sogar.


Aber natürlich gibt es noch jede Menge anderer Seen in und um Leipzig, die es zu entdecken gilt. Auf meiner Liste für diesen Sommer stehen eigentlich noch die Mulde, Naturbad Nordost und der Hainbergsee. Wie sieht es in eurer Gegend so aus? Seid ihr einem See treu oder geht ihr auch so gerne auf Entdeckerseen? Und falls ihr schon mal in Leipzig ward oder lebt: Welchen See mögt ihr am Liebsten?
INFO: Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit mit dem Auto, dem Bus oder der S-Bahn zu den Seen zu gelangen. Hier ist Google Maps bekanntlich euer bester Freund. Da ich (fast) immer mit dem Fahrrad unterwegs bin, kenne ich mich mit den anderen Zeiten und Verbindungen nicht so gut aus.
Was kommt wenn nichts kommen will?
In der letzten Zeit ist es ruhig auf meinem Blog geworden. Nicht, weil es nichts zu erzählen gäbe – sondern eher im Gegenteil, weil gerade so viel passiert und ich mit dem denken, handeln und schreiben kaum hinterher komme. Doch so langsam kristallisiert sich aus dem wirren Gedankenknäul eine feste Idee heraus, wie es weitergehen soll. Mit mir, meinem Leben, meiner Arbeit. Denn hängt nicht auch alles irgendwie miteinander zusammen?
Was ist passiert?
Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, fiel ich vor knapp zwei Monaten aus dem sicher geglaubten Netz aus Abitur, Studium und Festanstellung heraus: Es tut uns Leid, wir müssen Dir leider kündigen. 9 Wörter, die meine Welt auf den Kopf stellten. Nach dreieinhalb Jahren verlor ich meine Festanstellung. Und damit meine Naivität, dass es trotz Corona schon irgendwie für mich wie gewohnt weitergehen würde. Gekündigt zu werden passte einfach nicht in mein Weltbild. Das passiert Anderen, aber doch nicht mir, dachte ich (arrogant wie ich war).
Tja, falsch gedacht. Von einem Tag auf den Anderen war ich arbeitslos und eine weitere Kundennummer bei der Agentur für Arbeit.
Ich stand komplett neben mir. Alles fühlte sich plötzlich an wie ein Film, aber doch nicht wie mein (!) Leben.
Zum ersten Mal hatte ich keine Ahnung, wie es für mich weitergehen würde. Ich empfand diesen Schwebezustand als unerträglich. Also versuchte ich gegen die Ungewissheit anzukämpfen, und meine Arbeitszeiten durch produktive Jobsuche zu ersetzen. Hauptsache, keine Leerstellen. Hauptsache, keine Orientierungslosigkeit. Am besten gar nicht erst über diesen Zustand nachdenken, sondern schnell ins Handeln kommen. In bester Arbeitnehmermanier suchte ich also Tag für Tag brav nach neuen Stellenanzeigen, schrieb Bewerbungen auf Positionen, die mich nicht interessierten und aktualisierte alle paar Minuten mein E-mail Postfach, um festzustellen, dass niemand auf meine Bewerbungen reagierte. Fast schien es, als würde, je mehr ich mich krampfhaft um eine neue Festanstellung bemühte, desto weniger zurückkommen. Bald schon gingen mir die Antworten auf gut gemeinte Fragen aus dem Freundeskreis wie „Weißt du schon, wie es jetzt für dich weitergehen soll?“ aus. Nein, wusste ich nicht. Wie ich überhaupt zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig wusste, alles was ich für gesetzt gehalten hatte, hatte sich schließlich innerhalb von drei Tagen als Irrglaube herausgestellt. Und mehr als Bewerbungen schreiben konnte ich doch nicht machen, oder?
Doch. EinE SACHE konnte ich noch tun: Ich konnte Warten.
Und zwar ganz im Sinne der mittelhochdeutschen Bedeutung „auf etwas achthaben.“ Was so viel bedeutet wie einer Sache Aufmerksamkeit schenken. Und damit meine ich nicht die Jobsuche, sondern mir selbst. Statt sinnlos die Stunden im Internet nach Stellenanzeigen zu vergeuden, die man eigentlich gar nicht antreten möchte, zwang ich mich nach einiger Zeit dazu, diesen merkwürdigen Schwebezustand zwischen zwei Arbeitsstellen auszuhalten. Und tief in mich reinzuhorchen. Was hatten die letzten dreieinhalb Jahre bei der Arbeit mit mir gemacht? Was war gut, was war schlecht gelaufen? Was konnte ich für mich aus der Zeit mitnehmen? War die verlorene Arbeitsstelle wirklich so ein großer Verlust, wie es sich anfangs für mich anfühlte? Je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer schien mein Blick auf die letzten Jahre zu werden. Nein, es war längst nicht alles eitel Sonnenschein gewesen. Wie oft hatte ich geweint und geglaubt, nicht mehr so weitermachen zu können? Wie oft hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, etwas anderes zu machen?
Eben.
Ich habe mal gehört, dass Menschen nichts so schwer fällt wie Gewohnheiten zu ändern. Hier servierte mir das Leben plötzlich die Gelegenheit dazu. Auf einmal spürte ich, wie sehr die letzten Jahre auch eine Last gewesen waren, wie leicht ich mich ohne den Druck und die Verantwortung fühlte. Ich mich selbst wieder spüren konnte. Denn glaubt mir, ohne eine 40 – Stunden Woche, To do’s und Mittagspausen hat man richtig viel Zeit, sich selbst wieder kennenzulernen und herauszufinden, was man eigentlich wirklich möchte. Statt mich also über fremdbestimmte Entscheidungen und (alte) Chefs zu ärgern, begann ich meine neue Lebenssituation immer mehr zu genießen. Plötzlich erschienen wieder Wege möglich, die ich mich vorher nie getraut hätte, zu betreten. Ich traute mich wieder zu träumen. Und etwas Neues zu wagen.
Wie will ich in zukunft arbeiten?
Diese Frage stellte ich mir immer wieder, obwohl ich tief in meinem Inneren die Antwort schon kannte. Ich will frei sein. Ich möchte meine eigenen Entscheidungen treffen können, meine eigenen Fehler machen und meinen verschiedenen Interessen nachgehen können. Ich möchte weiterhin Fernsehen produzieren, aber ich will auch schreiben. Für Magazine, Zeitungen und Websites. Denn nur beim Schreiben bin ich richtig glücklich. Das für mich so klar auszuformulieren, bedurfte viel Mut meinerseits.. Denn lange Zeit war ich von Schreckensmeldungen wie „Vom Journalismus kann keiner mehr leben“ eingeschüchtert und traute mir diesen steinigen Weg nicht zu.
Und ja, natürlich kenne ich die Risiken der Selbstständigkeit gegenüber einer Festanstellung. Ich weiß, dass Selbstständigkeit nicht bedeutet, mit dem Laptop drei Stunden am Tag zu arbeiten und am Ende des Monats Geldscheine regnen zu lassen. Sondern, dass mir dieser Weg einiges abverlangen wird. Ich über mich hinauswachsen werde. Ich mit neuen Problem zu kämpfen haben werde. Ich vermutlich noch mehr arbeiten werde als vorher. Aber genau das ist der Punkt: ICH mache das jetzt. ICH entscheide ab sofort über meine Zeit.
Und das Verrückte ist: Ich habe keine Angst (mehr). Sondern richtig Bock. Denn seit meiner Krise weiß ich: Es wird immer weitergehen. Irgendwie. Und wenn man etwas wirklich von Herzen will, dann schafft man das auch.. Zumindest fühlt es sich für mich gerade so an: Seit ich den Weg für mich so klar formuliert habe, öffnen sich auf einmal Türen für mich, die ich mir niemals erträumt hätte, zu öffnen.
Als erste Person aus meiner Familie, wage ich mich jetzt auf das Terrain der Selbstständigkeit. Wir kennen uns auch schon ein bisschen, die Selbständigkeit und Ich. Denn als (festangestellte) Fernsehredakteurin kam ich immer wieder in Kontakt zu freien Redakteur*innen, die ich insgeheim für ihren Mut bewunderte. Nun werde ich bald selbst Eine davon sein. Ab Oktober 2020 werde ich mein eigener Chef sein und mit Schreiben und Fernsehen hoffentlich mein Geld verdienen. Es fühlt sich einfach wie der nächste logische Schritt an. Denn während meine Bewerbungen für diverse Festanstellungen noch immer (zum Teil 2 Monate später) unbeantwortet sind, häufen sich die Nachfragen nach einer freien Mitarbeit. Und zwar auf beidem Gebieten. Ich sehe das als großes Geschenk an, bald also schon sowohl meiner Leidenschaft, dem Schreiben, nachgehen zu können, als auch beim Fernsehen zu bleiben, dessen Handwerk ich in den letzten fünf Jahren erlernen und schätzen durfte.
Was kommt, wenn nichts kommen will?
Heute kann ich die Frage beantworten. Es kommt ganz schön viel, wenn man sich darauf einlässt. Ob davon auch etwas bleiben wird, weiß ich (Stand heute) nicht. Vielleicht werde ich scheitern, mich nach einiger Zeit neu entscheiden oder dabei bleiben. Wir werden sehen. Erstmal steht mir ein wilder Ritt bevor, bei dem endlich ich die Zügel selbst in der Hand halten werde.
Meine 5 deutschen Lieblingsserien
So sehr wir uns gerade im Serien Zeitalter befinden, so sehr habe ich das Gefühl, dass es irgendwie Mode ist, deutsche Serien (und Filme) per se irgendwie blöd oder langweilig zu finden. Daran ändern zwar Netflix Produktionen wie Dark langsam etwas, aber ich finde es wird höchste Zeit, einmal mehr die Werbekeule für wirklich gelungene, deutsche Produktionen zu schwingen. Et voilà, hier folgt ein kleiner Überblick über meine (aktuell) liebsten deutschen Serien:
BAD BANKS
Die deutsch-luxemburgische Fernsehserie rundum die junge Investmentbankerin Jana Liekam wurde bereits Anfang 2018 im ZDF ausgestrahlt und von der Presse frenetisch bejubelt, ich selbst habe sie aber erst vor ein paar Wochen während in einer langen Zugfahrt für mich entdeckt. Und die beiden Staffeln (die 2. erschien erst in diesem Jahr) dann innerhalb weniger Tage durchgeschaut. Dabei dachte ich immer, die Finanzwelt und Investmentbanker*innen würden mich nicht interessieren. Jetzt weiß ich: Es kommt nur darauf an, wie man es erzählt bekommt.
Darum geht es (Staffel 1): Die Investmentbankerin Jana Liekam ist jung, talentiert und extrem ehrgeizig. Sie will es auf der Karriereleiter nach ganz oben schaffen – muss aber in der ersten Folge direkt einen herben Rückschlag verkraften: Sie wird aufgrund einer Intrige fristlos entlassen. Doch dank der Beziehungen ihrer Ex-Chefin Christelle Leblanc bekommt Jana in Frankfurt sofort eine neue Stelle und zieht ein wichtiges, aber riskantes Geschäft an Land. Damit gewinnt sie schnell die Achtung ihres neuen Chefs, aber zugleich auch den Neid ihrer Kollegen, die sie als Teamleiterin anführen soll. Und dann ist da auch noch ihre Ex-Chefin, der Jana noch etwas schuldig ist…Jana muss sich entscheiden, wem sie vertrauen kann und welches Spiel sie zukünftig in der Bank spielen möchte.
Sehenswert weil…ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, ein bisschen was von Finanzen und Investment zu verstehen, Jana und Christelle Leblanc tolle, komplexe und widersprüchliche Figuren sind und die Spannung ab der ersten Folge konstant hochgehalten wird.
Hard Facts: Staffel 1 und 2 mit jeweils 6 Folgen könnt ihr euch in der ZDF Mediathek ansehen.
How to sell drugs online
In meiner Julivorschau habe ich bereits erwähnt, wie sehr ich mich auf die den Start der zweiten Staffel am 21. Juli freue,
Darum geht es: Im Mittelpunkt der Serie steht der Teenager Moritz, der mit Liebeskummer zu kämpfen hat. Denn seit seine Freundin Lisa aus ihrem Austauschjahr zurückgekehrt ist, will sie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Stattdessen scheint sie sich auf einmal mehr für Drogen und den hübschen Sportler Daniel zu interessieren, der die Pillen von seinem Dealer Baba besorgt. Um Lisa zu beeindrucken, gibt Moritz sein ganzes Erspartes, das er gemeinsam mit seinem besten Freund Lenny für zukünftige Geschäftsideen gesammelt hat, um von Baba ebenfalls Drogen zu besorgen, die er im Internet verticken will. Es dauert nicht lange, bis die Nachfrage steigt und sein Drogenimperium wächst. Doch der Erfolg währt nur kurz, denn schnell wird die Qualität von Babas Drogen im Netz bemängelt. Moritz und Lenny müssen sich also auf die Suche nach einem neuen Dealer machen und gleichzeitig den penetranten Baba, dem sie noch Geld schulden, loswerden. Währenddessen scheint Lisa weiterhin nur Augen für Daniel zu haben und wäre das nicht schon genug, nimmt auch die Polizei die Fährte langsam auf…
Sehenswert weil...die Szene im Schwimmbad, in der die Wirkung von MDMA auf den Körper erklärt wird, unfassbar toll ist! Zugleich macht es aber auch einfach nur riesigen Spaß, den Jungschauspieler*innen dabei zuzusehen, wie sie zwischen 1. Liebe, Schule, Drogen und Kriminalität agieren und wie modern und leicht Musik und Schnitte die Geschichte nach vorne treiben.
Hard Facts: Die 1. Staffel mit 6 Folgen ist auf Netflix zu sehen, die 2. Staffel mit ebenfalls 6 Folgen folgt am 21. Juli.
Fett und Fett
Viel zu wenig Aufmerksamkeit hat meiner Meinung nach diese kleine, aber sehr, sehr lustige Serie von zwei Filmstudenten bekommen, die erst nur aus Spaß produziert wurde – und dann vom ZDF aufgekauft wurde.
Darum geht es: In insgesamt 11 Folgen dreht sich im Grunde alles über das Lebensgefühl mit Ende 20, das Leben in der Großstadt, Freundschaft, Liebe, Arbeit und Feiern. All das erzählt uns Jaksch, der Ende 20, ohne Job und ohne Freundin da steht, aber sein Leben trotzdem eigentlich ganz okay findet. Ihm folgen wir dabei, wie er sich in den kurzen Episoden im Münchner Großstadtleben so durchschlägt und wie ihm lauter merkwürdige, zugleich aber auch sehr gewöhnliche Dinge passieren, wie wir sie wohl alle mit Ende 20 kennen.
Sehenswert weil…es die Serie wirklich schafft, ein ganzes Lebensgefühl zu transportieren, ohne aber zu gewollt oder verkrampft zu wirken. Stattdessen macht es einfach nur extremen Spaß, Jaksch dabei zuzusehen, wie er versucht, sein Leben zu leben und mit all den Herausforderungen und Veränderungen klar zu kommen, die das Leben mit Ende 20 eben so mit sich bringt.
Hard Facts: Die erste Staffel mit 11 Folgen ist bis Ende September noch in der ZDF Mediathek anzusehen.
Im Angesicht des Verbrechens
Die zehnteilige Krimiserie von Dominik Graf ist bereits 10 Jahre her und war damals eine der ersten, größeren deutschen Serienversuche.
Darum geht es: In verschiedenen Erzählsprüngen zeichnet die Serie ein Bild von den komplexen Beziehungen zwischen der russischen Mafia in Berlin und der Polizei, die in dem Milieu ermittelt. Marek Gorsky, Sohn russisch-jüdischer Einwanderer, ist 14 Jahre alt, als sein älterer Bruder Grischa von Kriminellen erschossen wird. Der/die Täter wurde/n nie gefasst. Bei seiner Arbeitsstelle, der Berliner Polizei, weiß niemand von seiner Vergangenheit, selbst nicht sein Freund und Kollege Sven Lottner. Doch schnell holt der unaufgeklärte Mord Marek wieder ein, als er gemeinsam mit Sven Lottner beauftragt wird, Solokow zu finden, einen der Drahtzieher des illegalen Zigarettenhandels. Dabei führt sie die Spur zu dem Restaurantbesitzer Mischa, der der Ehemann von Mareks Schwester Stella ist. Bald schon muss sich Marek zwischen seiner Familie und seiner Aufgabe als Polizist entscheiden und zugleich gegen die korrupten BKA Beamten Bruno Hollmann und Sabine Jaschke arbeiten.
Sehenswert weil… die Serie ein guter Mix aus Thriller und Familiensaga ist und Mareks Zerrissenheit zwischen seiner Familie und seiner Berufung toll inszeniert wird. Und glaubt mir: Mit einer klassischen Tatort-Spannung hat diese Miniserie rein gar nichts zu tun!
Hard Facts: Ursprünglich wurde die 10-teilige Serie in der ARD ausgestrahlt, mittlerweile könnt ihr sie aber nur noch auf Netflix sehen.
Der Tatortreiniger
Wer war eigentlich zuerst da? Der Tatortreiniger oder Bjarne Mädel? Ich weiß es nicht, aber Fakt ist: Hier hat der NDR eine echte Sternstunde gehabt.
Darum geht es: Heiko „Schotty“ Schottes Arbeit fängt da an, „wo sich andere Menschen vor Entsetzen übergeben müssen.“ Er ist als Tatortreiniger in Hamburg und Umgebung im Namen der Firma Lausen unterwegs und soll die Spuren von Tatorten beseitigen. Dabei geht es aber weniger um die Morde an sich, als vielmehr um Schottys skurrile Begegnungen mit den Hinterbliebenen und Bekannten, die ihn in teilweise sehr absurde Situationen bringen und wie er sich daraus mit viel Witz und Raffinesse befreit.
Sehenswert weil…Bjarne Mädel seinem Schotty so viel Witz und Coolness verleiht und jede Episode eine echte Wundertüte mit tollen Schauspielern ist.
Hard Facts: Die insgesamt (und abgeschlossenen) 31 Folgen könnt ihr euch aktuell in der ARD Mediathek und auf Netflix ansehen.
Wie steht ihr zu deutschen Serien? Einschalten oder eher nicht? Und habe ich eurer Meinung nach eine wichtige deutsche Produktion vergessen?
Wishlist Juli: 4 Bücher, die ich lesen möchte
Zurzeit tauchen so viele vielversprechende Bücher auf, dass ich mit dem Aufschreiben kaum noch hinterher komme. Geht euch das auch so? Oder gibt es auf eurem Wunschzettel noch etwas Platz für ein paar weitere Ideen? So oder so seid ihr jedenfalls herzlich eingeladen, euch von meiner Wunschliste vielleicht zusätzlich noch etwas inspirieren zu lassen.
Benjamin Myers: Offene See

Über keinen Roman stolpere ich derzeit so oft wie über Offene See: Egal, ob auf Instagram, auf Blogs oder in der Buchhandlungen, überall strahlt mich das wunderschöne Cover an. Nun möchte im Juli endlich in die Geschichte des jungen Mannes Robert eintauchen, der nach dem 2. Weltkrieg zur See aufbricht, um den eintönigen Leben eines Bergarbeiters, wie es alle Männer in seiner Familie seit Generationen führen, zu entfliehen. Dabei freue ich mich besonders auf die poetische Sprache und die zarte Liebesgeschichte, von der ich in verschiedenen Rezensionen nun schon gehört habe. Ein idealer Roman für einen Ausflug ans Meer, oder?
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones & The Six

In meiner Julivorschau habe ich bereits den Roman von Taylor Jenkins Reid erwähnt, der mich hoffentlich in die Welt des Rock’n’Roll der 70er Jahre entführt. Inspiriert wurde die Geschichte von der Musikerin Daisy Jones, die zu der Band The Six stößt und schnell eine komplizierte Beziehung mit dem Frontsänger eingeht, übrigens von der Kultband Fleetwood Mac, die zu der Lektüre dann ja schon mal den passenden Soundtrack liefern.
Franz Berzbach: Die Schönheit der Begegnung

Auf diesen Roman bin ich durch den wunderbaren Literaturpodcast Seite an Seite aufmerksam geworden, ehrlich gesagt, habe ich zuvor nämlich noch nie etwas von dem Autor gehört. Obwohl ich normalerweise kein großer Fan von Kurzgeschichten bin, war die Begeisterung der Podcaster für diesen Roman absolut ansteckend. 32 Mal erzählt der Autor Frank Berzbach hier die Geschichte eines Kennenlernens zwischen ihm und seiner Frau, wie es sich hätte abspielen können. Dabei lässt Berzbach seiner Phantasie freien Lauf und lässt die Erzählungen u.a. in einer Buchhandlung, bei einer Tea Verkostung oder im Fetisch-Shop spielen.
Barbara Sichtermann: Agatha Christie. Biografie

Auch auf diesen Band wurde ich durch einen Literaturpodcast aufmerksam: Dieses Mal von den Berliner Literaturagenten von RadioEins. Nachdem ich vor knapp zwei Jahren Agatha Christie für mich entdeckt habe und seitdem regelmäßig ihre Geschichten verschlinge, bin ich neugierig, mehr von der Autorin zu erfahren, die mehr als 2 (!) Milliarden Bücher bis heute verkaufte und vielen immer noch ein Rätsel aufgibt.
Auf welche Bücher freut ihr euch derzeit am meisten?
Was würde Françoise Sagan tun?
Manchmal weiß man im Leben einfach nicht weiter. Man steht vor einer Entscheidung, man grübelt, man hadert, man zweifelt. Und bekommt den Kopf einfach nicht ausgeschaltet. Weil vermeintlich so viel an der Entscheidung dranhängt. Man Angst hat, genau das Falsche zu machen. In solchen Fällen kann es nicht schaden, ein paar role models im Kopf zu haben. Die können uns zwar nicht die Entscheidungen abnehmen, aber dafür von ihren Erfahrungen erzählen. Von den Fehlern, Ängsten und Erfolgen, die ihnen begegnet sind. Und die sie am Ende zu dem gemacht haben, was sie heute sind: Autorinnen der Weltliteratur.
Nach Dorothy Parker hatte ich es auf meinem Instagram-Kanal bereits angekündigt, mich als Nächstes mit Françoise Sagan beschäftigen zu wollen. Für mich ist die Französin DIE Sommerautorin par excellence, was vermutlich daran liegt, dass viele ihrer Werke in den trägen Sommermonaten in Südfrankreich spielen und die Hitze von langen Tagen in der Sonne in den Seiten gespeichert zu sein scheint. Passenderweise spielt auch der 1. Roman von Sagan, mit dem sie mit gerade mal 18 Jahren auf einen Schlag weltberühmt geworden ist, in den Sommerferien an der Côte d’Azur. Dort verbringt die 17-jährige Cécile die Tage mit ihrem Vater Raymond und seiner Geliebten Elsa mit Baden, Sonnen und kühlen Drinks in Bars, als eine Freundin von Céciles verstorbener Mutter auftaucht, die schnell das Herz von Raymond gewinnt und beginnt, Céciles Freiheiten zugunsten einer richtigen Erziehung einzuschränken zu wollen. Daraufhin schmiedet Cécile einen kühnen Plan…Mit ihrem Debüt Bonjour Tristesse sorgte die junge Françoise Sagan im Jahr 1954 für einen handfesten Skandal: Zwar verkaufte sich die Geschichte millionenfach und wurde in zahlreiche Länder verkauft, doch zugleich warnten Kritiker von der (angeblichen) Unmoral, die in dem Roman propagiert werden würde. Dass ein Mädchen frei über sich und seine Sexualität entscheidet und für sich nutzt, erschien damals undenkbar. Als ein Kritiker im Figaro die Autorin dann noch als „charmantes kleines Monster von achtzehn Jahren“ angriff, war der Mythos Sagan endgültig geboren! Denn auch wenn sich die konservativen Literaturkritiker noch dagegen wehrten: Die Zeit war reif für mehr Leichtigkeit! Und es war die 18-Jährige Françoise, die mit ihrem Roman ein ganzes Lebensgefühl zusammenfasste.
„Ich zögere, diesem fremden Gefühl, dessen sanfter Schmerz mich bedrückt, seinen schönen und ernsten Namen zu geben: Traurigkeit. Es ist ein so ausschließliches, so egoistisches Gefühl, daß ich mich seiner fast schäme – und Traurigkeit erschien mir immer als ein Gefühl, das man achtet.“
Aus: Bonjour Tristesse
Mit diesen Zeilen schrieb sich die 18-jährige Tochter aus gutem Hause von ihrer bourgeoiser Familie und den damit verknüpften Erwartungen frei. Und das in einer Sprache, die ihren ganz eigenen Zauber aus Sinnlichkeit, Unschuld, Melancholie und Zynismus in glasklaren Sätzen versprühte. Den Künstlernamen Sagan, den sie ursprünglich nur aus Rücksicht auf ihre Eltern angenommen hatte, blieb sie bis zu ihrem frühen Tod mit gerade mal 69 Jahren treu.
Nach Bonjour Tristesse folgten in den nächsten Jahren weitere Bestseller wie Aimez-Vous Brahms?, Un certain sourire, Dans un mois, dans uns an, die alle in der Welt der Reichen und Schönen spielten. Sagan war keine Autorin, die in ihren Werken ganze Welten neu erfand, sondern sie schrieb über das, was sie kannte. Die Sorgen der Oberschicht vor dem Abstieg, komplizierte Dreiecksgeschichten, die Frage nach dem echten, puren Glück und der Lust auf Luxus und Sorglosigkeit. Getreu dem Motto:
Lieber im Taxi weinen als im Nachtbus.
Das kam nicht über all gleich gut an. Bis heute ist Françoise Sagan’s Bedeutung für die Literaturgeschichte umstritten, Kritiker werfen ihr gerne Eintönigkeit und Oberflächlichkeit vor. Dabei schuf sie komplexe Frauenfiguren, die in ihrem Denken und moralischen Handeln ihrer Zeit voraus waren. Obwohl diese Frauen in den Roman scheinbar alles haben (Jugend, Schönheit, finanzielle Sicherheit) sind sie oft gefangen in ihrer inneren Leere und Orientierungslosigkeit. Sagan traute sich, diesen Gefühlen eine Stimme zu verleihen.
Privat lebte Françoise Sagen ein Leben auf der Überholspur: Und das sogar wortwörtlich, denn die Französin hatte zeitlebens eine große Schwäche für schnelle Sportwagen. Auch sonst nahm sie sich was sie wollte und machte mit Drogenexzessen, Steuerhinterziehungen und Liebschaften von sich reden. Francoise Sagan war leidenschaftlich, egoistisch und maßlos und lebte diese Seiten ohne Scheu auch aus. Moral interessierte sie dagegen nur wenig.
Und doch besaß sie auch eine nachdenkliche, melancholische Seite, die sich jedoch größtenteils für sich behielt und die in ihren Geschichten durchschimmert.
Die Schriftstellerin Sibylle Berg hat in ihrem Nachwort für die Neuauflage von Bonjour Tristesse das Wesen und künstlerische Schaffen von Françoise Sagan hervorragend auf den Punkt gebracht:
„eine Künstlerin, die sich den Zwängen ihrer Zeit mit ihrer starken persönlichen Freiheit entgegensetzte. Sie verweigerte sich Erwartungen und erfand etwas Neues. Das waren schon einmal zwei von drei Grundvoraussetzungen, um wirkliche Kunst entstehen zu lassen.“
Sibylle Berg: Nachwort in der Neuauflage von Bonjour Tristesse
INSPIRIEREND WEIL
Ihre Texte zugleich so viel Leichtigkeit und Melancholie verströmen
Sie so wunderbar unkonventionell war
Sie keine Angst davor hatte, ihre Definition von Glück zu suchen und zu leben
WEITERLESEN
Bonjour Tristesse von FrançoiseSagan
Lieben Sie Brahms? von Françoise Sagan
Bonjour Sagan – Artikel zum 10. Todestag von Françoise Sagan
Highlights im juli
Sommer, Sonne, Seen & Eis: Wer braucht da noch viel mehr? Falls ihr dennoch Lust auf etwas Kultur habt, seid ihr hier richtig. In diesem Monat mit dabei: Eine lang ersehnte 2. Fernsehstaffel, ein Hörspielsommer, zwei Kinofilme und manches mehr.
TAYLOR JENKINS REID: DAISY JONES & THE SIX

Es hat ja inzwischen fast schon Tradition, dass ich immer zu Beginn dieser Liste noch etwas aus dem Vormonat hineinnehme, so auch dieses Mal: Denn dieser Roman, der die Geschichte der legendären Band Fleetwod Mac literarisch verarbeitet, erschien bereits am 2.6. Für mich klingt der Roman, der noch dazu in den 70ern spielt, wie der perfekte Begleiter für lange, heiße Nächte, viel Musik und noch mehr Wein und große Gefühle: Daisy Jones weiß schon früh, was sie vom Leben möchte: Sie will mit ihren eigenen Songs auf der Bühne stehen. Als sie dann Billy, den Leadsänger der Band THE SIX, kennenlernt, scheint dieser Traum in Erfüllung zu gehen. Schnell werden die beiden auch privat ein Paar, doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer…
Ein neuer Band über Commissaire Dupin: Bretonische Spezialitäten

Wie beim Vorgänger ist mir auch dieser Roman im Juni entwischt, denn tatsächlich ist der 9. Band um Commissaire Dupin bereits am 19.6. erschienen. Dieses Mal geht es für Dupin in den bretonischen Ort Saint-Malo zu einer Tagung, die schnell in einer Mordermittlung mündet. Ich persönlich spare mir diesen Band noch für meinen Urlaub Zuhause auf, wenn ich mich im Garten meiner Eltern in in die wunderschöne bretonische Landschaft träumen möchte. Mögt ihr die Reihe auch so gerne wie ich?
LEIPZIGER HÖRSPIELSOMMER
Vom 4.-12. Juli wartet auf alle Leipziger*innen ein echtes kulturelles Highlight: Zum 18. Mal in Folge kann der Hörspielsommer am Richard-Wagner-Hain stattfinden. Und das endlich einmal nicht per stream, sondern in Echt und in Farbe! (Obgleich sich alle natürlich an die Hygieneregeln halten sollen) Aufgeteilt ist das Festival in drei Sektionen: Hörspielprogramm für Kinder und Erwachsene, Hörspielwettbewerbe und einem Live-Programm. Hier findet ihr das detaillierte Programm..
Der Eintritt ist wie immer kostenlos, allerdings freut sich der Verein über eine freiwillige Spende.
BERLIN ALEXANDERPLATZ
Bereits im Juni hatte ich es ja angekündigt, jetzt kann man den Film endlich ab dem 16.7. im Kino ansehen! Ursprünglich sollte die Neuadaption von Alfred Döblins Klassiker aus dem Jahr 1929 am 26. April Premiere in den deutschen Kinosälen feiern. Ich bin nach dem Trailer noch zwigespalten, ob das ein wahnsinniger Trip, großer Spaß, sehr mutig oder doch nur sehr anstrengend wird. Aber gespannt bin ich auf jeden Fall.
2. STAFFEL VON HOW TO SELL DRUGS ONLINE
Seit fast einem Jahr warte ich bereits voller Vorfreude auf die 2. Staffel der deutschen Netflix-Serie. Ab dem 21.7. ist es endlich soweit! Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich fand die Verfilmung der Story rundum den Leipziger Teenie „Shiny-Flakes“, der 2013 aus seinem Kinderzimmer heraus ein Drogenimperium aufbaute, extrem gelungen und hoffe, dass die neuen sechs Folgen das Niveau halten können.
TENET
Ab dem 30. Juli kann man endlich das neueste Werk von Christopher Nolan, um das sich in den letzten Wochen so viele Mythen gerankt haben, im Kino ansehen. Viel ist auch noch immer nicht bekannt: Erzählt wird die Geschichte eines Agenten, der nicht weniger als den 3. Weltkrieg verhindern soll, indem er eine Person stoppen soll, die die Zeit manipulieren kann. Als Anhaltspunkt erfährt der Agent jedoch nur ein Wort: TENET…
MUSEEN, MUSEEN

Ja, ich weiß bei 28 Grad hat man nur wenig Lust, seine Zeit mit Maske in Museen zu verbringen. Aber vielleicht gibt es ja demnächst mal wieder einen verregneten Tag oder es wird so heiß, dass ihr euch nach kühlen Ausstellungsräumen sehnt? In dem Fall möchte ich an dieser Stelle einfach nur noch mal daran erinnern, dass viele Ausstellungen in den Herbst noch einmal verlängert wurden. Wer wie ich es z.B. noch nicht in die Karl Lagerfeld Ausstellung in Halle, zu Linda McCartney nach Berlin oder zu Fantastische Frauen nach Frankfurt (hier hat man allerdings nur noch bis zum 5.7. Zeit!!) geschafft hat, nimmt sich jetzt vielleicht noch mal Zeit dafür. Auch dafür können freie Tage schließlich perfekt sein. 🙂
Habt ihr noch Pläne oder Inspiration für den Juli?
12 Ideen für den sommer
Schon klar: Das Letzte, was man im Sommer braucht, sind strenge To do Listen. Aber Ideen, was man Schönes machen könnte, können ja trotzdem nicht schaden, oder? Bei mir ist jedenfalls die Vorfreude auf dem Sommer schon beim Aufschreiben direkt gestiegen. 🙂
Ausflüge ins blaue

Auch nach knapp fünf Jahren Leipzig heißt es im Sommer meistens: Auf zum Cosi! Schließlich braucht man von uns aus mit dem Rad gerade mal 30 Minuten zu dem See, wo sich im Sommer gefühlt alle treffen. Dabei haben aber auch andere Seen in und um Leipzig absolut ihren Reiz, daher möchte ich dieses Jahr am liebsten durch die verschiedensten Gewässer tauchen. Ganz oben stehen dabei: Der Kulki und die Goitzsche. Aber auch den kleinen See in Beucha (s. Foto) kann ich absolut empfehlen, hierbei handelt es sich erstaunlicherweise immer noch um einen richtigen Geheimtipp, obwohl man mit dem Rad auch schon in knapp 45 Minuten dort ankommt.
Eis, Eis, Baby!

Ich LIEBE Eis! Egal, ob am Stiel, in der Waffel oder in einem riesengroßen Becher versteckt – kaum etwas weckt in mir so sehr Sommergefühle wie diese süße Köstlichkeit. Wer wie ich in Leipzig wohnt, dem kann ich das Eis von Gustav H oder Tonis empfehlen, wer es klassischer mag, ist in der Milchbar Pinguin bestens aufgehoben. Für diesen Sommer gilt: Hauptsache, viel (und lecker)!
Freunde besuchen

Meine Freunde leben überall in Deutschland verteilt. Das ist oft sehr traurig, weil man sich nicht „mal eben so“ auf einen Kaffee oder Wein verabreden kann, hat aber auch den Vorteil, dafür ganz exklusiv Zeit miteinander verbringen zu dürfen. Und, ein netter Nebeneffekt: Man bekommt so gleich noch etwas mehr von Deutschland zu sehen. Mich führt dieser Sommer in den hohen Norden (u.a. Flensburg und Rostock) und dann hoffentlich im Spätsommer noch mal ins Rheinland nach Düsseldorf, Köln und Bonn.
Hochzeit feiern

Oh, wie sehr freue ich mich über diesen Punkt. Meine beste Freundin heiratet und ich darf sie dabei als Trauzeugin an ihrem großen Tag begleiten. Inzwischen bin ich einem Monat vor der Hochzeit fast so aufgeregt wie vor meiner Eigenen. Schließlich sind Hochzeiten immer ganz besondere, unvergessliche Tage, nicht wahr? Und gerade in diesem Corona-Jahr, wo man schon auf so vieles verzichten musst, kommt ein Fest der Liebe wie gerufen!
PICKNICKEN

Dieses Bild ist vor ein paar Jahren auf Korsika entstanden und ist noch immer eines meiner allerliebsten Sommerbilder überhaupt. Und auch wenn dieses Jahr keine große Reise geplant ist: Picknicken geht immer. Was gibt es schließlich Schöneres, als sich mit allerlei Leckereien einzudecken und gemeinsam eine schöne Zeit am See/am Meer/auf einer Wiese/auf dem Balkon zu verbringen? Ich plane jedenfalls schon eifrig ein paar Picknick-Dates und habe dafür in Leipzig die Köstlichkeiten von RÖSELING im Kopf.
Ein buch am stück durchlesen

Zu einem gelungenen Ausflug gehört für mich einfach immer auch das richtige Buch. Hier habe ich euch bereits meine Sommerfavoriten vorgestellt. Mindestens einmal pro Sommer fesselt mich meistens ein Roman sogar so sehr, dass ich ihn gar nicht mehr aus der Hand legen kann – das war im vergangenen Jahr Girls von Emma Cline und könnte in diesem Jahr HITZE von Victor Jestin werden. Ich bin auf jeden Fall schon ganz verliebt in das Cover und hoffe, die Geschichte um Léonard in einem Rutsch auf unserem Balkon oder am See durchlesen zu können. Für mich Urlaubsgefühl pur!
In einer bar versacken

Gemeinsam mit Freunden und/oder dem Partner/in abends die Zeit zu vergessen und sich munter von Drink zu Drink zu hangeln, gehört für mich zum Sommer einfach dazu. So entspannt und gelöst verbringt im Alltag schließlich oft viel zu selten Zeit gemeinsam.
STERNSCHNUPPEN ZÄHLEN
Am 12. August ist in diesem Jahr Sternschnuppennacht – und ich bin hoch motiviert, mit einer Decke und einem Kuschelpulli bewaffnet (und vielen Keksen, die die Wartezeit verkürzen), so viele Sternschnuppen wie nur möglich zu sehen.
Amrum sehen

Wer meinen Blog schon etwas länger liest, kennt meine große Liebe zu der Insel im Norden. Hier habe ich bereits etwas ausführlicher über sie geschrieben. Was noch im März undenkbar erschien, scheint nun doch noch in diesem Jahr zu klappen: Im September geht es für mich und meinen Mann nach Amrum. Dort werden wir dann nicht nur unseren 1. Hochzeitstag gemeinsam verbringen, sondern hoffentlich auch viele Strandspaziergänge unternehmen, Helgoland bereisen, in die Fluten springen, Fischbrötchen essen…ich kann es kaum noch erwarten!
Paddeln

Was ich an Leipzig besonders schätze, ist die Möglichkeit, innerhalb weniger Radminuten im Grünen zu landen und den Kopf ohne Mühe von der Großstadt freizubekommen. Besonders angetan hat es mir dabei das Paddeln. Egal, ob es in das Naturschutzgebiet rund um den Auwald geht oder man Lust hat, die Stadt vom Wasser aus zu erkunden – es. lohnt. sich. Jedes Mal! (Und lässt sich im Übrigen prima mit Picknick verbinden.) Boote gibts z.B. am Verleih am Scheibenholz (besonders gut für die Naturrunde) oder am Stadthafen (eignet sich besser für die Stadtvariante).
Zeit mit den liebsten

Wenn mir Corona eins gezeigt hat, dann das: Die gemeinsame Zeit mit den Liebsten ist längst nicht so selbstverständlich, wie wir oft glauben. Wie sehr haben mir geliebte Gesichter nach dem Showdown gefehlt, doch gleichzeitig habe ich auch neue Kommunikationswege (gemeinsames Frühstücken per Skype, gemeinsame Online Escape Games, etc.) schätzen gelernt. Da große Reisen oder Feste in diesem Jahr größtenteils wegfallen, bieten die nächsten Monate Gelegenheit, einmal mehr ganz bewusst gemeinsam Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. In diesem Jahr heißt das für mich: Vor allem ganz viel Familienzeit mit meinen Eltern, Geschwistern und Großeltern.
Lockerlassen

So schön Pläne auch sind: Oft kommen sie auch ganz anders als gedacht. Daher soll dieser Punkt auch für mich ein kleiner Reminder sein, bei aller Vorfreude nicht alle Tage schon komplett durchzuplanen. Schließlich passieren besonders schöne Dinge ja oft, wenn man am wenigstens mit ihnen rechnet, nicht wahr?
Worauf freut ihr euch im Sommer am meisten? Habt ihr eine Bucket List oder lasst ihr alles lieber spontan entstehen?
Bücher für den Sommer
Lange heiße Sommertage gehen bei mir immer Hand in Hand mit einer neu erwachten Leselust. Während ich in den Wintermonaten immer nur schwer der Verlockung von heißen Schaumbädern und gemütlichen Fernsehabenden auf der Couch widerstehen kann, wecken die Sonnenstrahlen nicht nur meine müden Glieder, sondern auch die Neugierde auf neue Geschichten. Ob am See, im Freibad, im Zuge eines Picknicks, auf dem Balkon oder im Urlaub – ein Buch ist gewiss immer zur Hand. (Und Leseempfehlungen sind übrigens herzlich willkommen!) Welche das sind oder noch werden können, zeigt diese kleine Auswahl an Sommerliteratur:
Für freunde von heissen sommertagen & gänsehautmomenten
Emma cline: The girls

Habt ihr Quentin Tarantinos letzten Film Once Upon a Time in Hollywood gesehen? Mich hat dabei weniger die Rahmenhandlung, als vielmehr das Setting interessiert: Hollywood, Hippies, die 70er Jahre, Charles Manson…
Falls es euch auch so erging oder ihr euch für diese Themen begeistern könnt, ist THE GIRLS eine große Leseempfehlung für Euch. Die Autorin Emma Cline erzählt darin von der 14-jährigen Evie, die 1969 in Kalifornien aufwächst und mit typischen Teenagersorgen kämpft: Ihre sogenannten Freundinnen wollen nichts mehr mit ihr zu tun haben, ihre frisch geschiedenen Eltern haben keine Zeit für sie. Dann lernt sie zufällig an einem heißen Sommertag das Hippiegirl Suzanne kennen, die Evie auf Anhieb fasziniert. So sehr, dass sie ihr schließlich auf ihre Ranch in den Hügeln folgt – und dort Bekanntschaft mit Russell macht, der als charismatischer Anführer (in Anlehnung an Charles Manson) über die überwiegend jungen Mädchen wacht. Schnell gerät Evie in eine teuflische Abhängigkeit von Suzanne und Russell, bis sie nicht mehr zurück kann…und sich viele Jahre später auf der zweiten Zeitebene des Romans damit auseinandersetzen muss.
Victor jestin: Hitze

Gefühlt überall strahlt mir in diesen Tagen das leuchtende Cover von dem Debütroman des französischen Autors Victor Jestin entgegen. Wie der Titel bereits verrät, spielt die Handlung unter der gleißenden Sonne Frankreichs. Es ist ein Jahrhundertsommer, den Léonard mit seinen Eltern auf einem Campingplatz verbringt. Was harmonisch klingt, entpuppt sich schnell als Alptraum: Denn während seine Kumpels damit beschäftigt sind, Mädels klarzumachen, beobachtet der 17-Jährige in den Dünen einen Selbstmord. Und Léonard macht: Nichts. Er greift weder ein, noch holt er Hilfe, stattdessen vergräbt er nach der Tat sogar noch die Leiche im Sand. Ohne sich selbst erklären zu können, warum er so gehandelt hat, kehrt er ohne ein Wort zu sagen zu seinen Eltern zurück. Denn noch sind die Sommerferien auf dem Campingplatz nicht zu Ende…
Ich habe den Roman selbst noch nicht gelesen, kann es jedoch kaum erwarten, ihn an einem besonders heißen Tag am See am besten am Stück durchzulesen. So spannend, so verstörend klingt für mich diese Geschichte.
Francoise Sagan: Bonjour Tristesse

Für mich ist die Französin, die mit Bonjour Tristesse ein Stück Weltliteratur geschrieben hat, die Sommerautorin per excellence: Ihre Romane fließen wie ein heißer Sommertag in der Provence vor sich hin, man folgt träge den Stimmungen der Hauptfiguren und bleibt dabei ein stiller Beobachter, der an einem eisgekühlten Cocktail nippt und genüsslich mit seinen Begleitern die High Society der Cote D’Azur auseinander nimmt. In Kürze werdet ihr auf meinem Blog noch mehr über Francoise Sagan erfahren, seid gespannt!
In ihrem Debütroman verbringt die 17-jährige Cécile ihre Sommerferien mit ihrem Vater und seiner Gebliebten Elsa am Mittelmeer, die Cécile unbedingt loswerden will, um die ganze Aufmerksamkeit ihres Vaters zu bekommen. Das scheint zunächst auch zu funktionieren, bis Anne auftaucht, die schöne Freundin von Céciles verstorbener Mutter, die das Herz von Céciles Vater im Sturm erobert und plötzlich Regeln für die verwöhnte Tochter aus gutem Hause aufstellt. Als dann sogar schon das Wort Hochzeit fällt, schmiedet Cécile einen teuflischen Plan…
OYINKAN BRAITHWAITE: MEINE SCHWESTER, DIE SERIENMÖRDERIN

Der Nummer #1 Sunday Times Bestseller von Oyinkan Braithwaite aus Nigeria über zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und von denen Eine, wie der Titel bereits verrät, zur Serienmörderin (!) wird, ist ein großer Überraschungserfolg. Erzählt wird die Geschichte von Korede, die als Oberschwester im Krankenhaus arbeitet und eher praktisch verlangt ist und sich die meiste Zeit um ihre jüngere Schwester Ayoola kümmern muss. Die ist – im Gegensatz zu Korede – bildschön, verwöhnt und eine Mörderin. Wenn auch eine heimliche, denn bislang konnte Korede jeden Mord ihrer Schwester vertuschen, auch wenn sie zunehmend Schuldgefühle plagen. Als sich dann noch Koredes heimlicher Schwarm, Tade, der schöne Oberarzt aus dem Krankenhaus, in Ayoola verliebt und somit ein potentielles Opfer ist, muss Korede sich entscheiden: Rettet sie Tade oder steht sie weiterhin hinter ihrer mordenden Schwester?
Dieser Roman ist, wie die vorherigen Drei, kein klassischer Whodunit-Fall, auch wenn zu einer Mordermittlung kommt. Vielmehr steht hier die toxische Beziehung zwischen den ungleichen Schwestern im Fokus und auch so große Themen wie Emanzipation, Liebe und Abhängigkeiten werden thematisiert. All das ließt sich ein wenig wie ein atemloser Fiebertraum und ist somit die perfekte Lektüre gegen Sommermüdigkeit.
Für alle, die Summer Sadness fühlen
Kristina Pfister: die kunst, einen dinosaurier zu falten

Dieser Roman hat mir persönlich bewiesen, dass spontane Buch Einkäufe auch mal glücken können. Kristina Pfister erzählt in ihrem Werk von Annika, die sich von einem Praktikum zum Nächsten hangelt und vollkommen desillusioniert und zurückgezogen in anonymen Wohnhauskomplexen lebt. Doch dann macht sie Bekanntschaft mit Marie-Louise, die alles verkörpert was Annika gerne wäre: Schön, verrückt und vor allem furchtlos! Nach dem ersten denkwürdigen Aufeinandertreffen, trennen sich zunächst jedoch wieder ihre Wege. Marie-Louise möchte nach London, Annika zieht zurück zu ihren Eltern um endlich herauszufinden, wer sie ist und was sie sein möchte. Doch der Zufall führt die beiden Mädchen schneller wieder zusammen als gedacht und es beginnt ein Sommer, der leuchtet, schmerzt und funkelt. Alles auf einmal. Der Roman hat bei mir zahlreiche wunderschöne Momente mit meiner besten Freundin wieder aufleben lassen und mich wachgerüttelt, auch in diesem Jahr wieder ganz viele Stunden zu Zweit am See, auf Hausdächern mit einem kalten Drink in der Hand, langen und intimen Gesprächen im Dunkeln und auf der Flucht vor langweiligen Leuten zu verbringen.
Paolo Giordano: Den Himmel stürmen

Der italienische Bestseller-Autor Paolo Giordano (Die Einsamkeit der Primzahlen) erzählt die Geschichte von Teresa, die jedes Jahr ihre Sommerferien bei ihrer Oma in Apulien verbringt. Eines Tages beobachtet sie die Freunde Bern, Thomasse und Nicola dabei, wie sie heimlich ins Schwimmbad einbrechen und sucht ihre Nähe. Der Beginn einer großen Freundschaft: 20 Jahre lang werden sie miteinander älter, suchen und verlieren sich, leben gemeinsam ein autarkes Leben auf einem Bio-Hof und kämpfen um Liebe und Ideale.
Die fiebrige Hitze, all das Ungesagte, das zwischen den Figuren steht, baut sich im Laude des Romans immer mehr auf, bis es sich wie ein schwerer Sommerregen über ihre gesamte Geschichte entlädt. Nicht unbedingt also leichte Kost für Sonnenstunden, wer aber Lust auf große Gefühle und Dramatik und vielleicht ein bisschen Glück mit einem Sommergewitter hat, der könnte mit dieser Geschichte (wie ich) viel Spaß haben.
Judith Hermann: Nichts als Gespenster

So wenig ich Alice mochte, so sehr gehört dieser Erzählband von Judith Hermann zu meinen Sommer – Klassikern. Tatsächlich lese ich die Kurzgeschichten immer nur im Sommer, nie in einer anderen Jahreszeit. Dabei ist der Sommer im Gegensatz zu den anderen Werken in diesem Beitrag hier gar kein Hauptakteur, die einzelnen Erzählungen spielen in verschiedenen Jahreszeiten und Orten. Aber alle Personen in diesem Werk sind unterwegs: Nach Nevada, Prag, Karlsbad, Island und Norwegen. Da für mich persönlich Reisen und Unterwegssein unweigerlich mit den langen Sommertagen und gut geplanten Reisen einhergehen, gehört daher Nichts als Gespenster zu meinen Lieblings-Sommerbüchern. So eignen sich die lakonischen Kurzgeschichten perfekt, um auf einer Zugfahrt oder im Flugzeug über die Gründe für’s Wegfahren und Wiederkommen nachzudenken.
Für Abenteurer & alle mit fernweh
Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como

Dieses Buch hat bei mir schon so einige Umzüge und Sommer miterlebt, denn auch wenn mein letzter Italienurlaub schon eine ganze Weile her (und dieses Jahr nicht wirklich eine gute Idee) ist, mag ich es sehr, zumindest im Kopf nach Italien zu reisen. Monika Zeiner geht in ihrem Roman der großen Frage nach: Wieviel Liebe verträgt eine Freundschaft? Tom, frisch getrennt, tourt als Pianist mit seiner Band durch Italien und hofft in Neapel nach 10 Jahren zum 1. Mal seine große Liebe Betty Morgenthal wiederzusehen. Die war jedoch all die Jahre mit Toms besten Freund Marc zusammen, bis er verstarb und sie nach Italien zog. Je näher Tom sich auf seine Konzerttour nun Neapel und dem Wiedersehen nähert, desto mehr wird es eine Reise in seine eigene Vergangenheit: Tom wird gezwungen, sich mit der Dreiecksgeschichte, verpassten Chancen und seinen Träumen auseinanderzusetzen.
mercedes lauenstein: Blanca

Diesen Roman über den Roadtrip der 15-jährigen Blanca habe ich euch an dieser Stelle bereits ausführlich vorgestellt. Für mich gehört diese Geschichte unbedingt ins Auto, auf den Balkon, die Sommerwiese oder ins Freibad. Denn lieben wir nicht gerade im Sommer Geschichten über das spontane Aufbrechen in irgendwelche Abenteuer? Ohne Geld, ohne festen Plan? Also ich schon. Und Blancas Flucht vor ihrer Hippie Mutter hin zu dem Sehnsuchtsort ihrer Kindheit, einer kleinen italienischen Insel, liest sich so rasant und abwechslungsreich, als würden wir auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
Anna Gavalda: ein geschenkter Tag

Anna Gavalda zu lesen ist für mich immer ein bisschen wie Die fabelhafte Welt der Amélie zu schauen: Hier wie dort finden sich skurrile, aber durch und durch liebenswerte Charakter, eine verspielte, schnörkelige Sprache, lebensechte Dialoge und kluge, poetische Beobachtungen der Menschen und des Lebens, wieder. Mehr französischer Esprit geht in meinen Augen nicht! Anna Gavaldas Lektüre Ein geschenkter Tag erzählt von einer spontanen Landpartie zu ihrem Bruder Vincent, zu der die Geschwister Simon, Garance und Lola eines Nachmittags aufbrechen, anstatt auf der Hochzeit einer entfernten Verwandten mühsame Konversation zu betreiben. Statt – wie so oft- den Konventionen des Alltags zu folgen, hören die Vier an diesem Sommertag nur auf ihr Herz und erleben das, was Anna Gavalda einen geschenkten Tag nennt. Noch einmal können die Geschwister einen Bilderbuchtag wie aus ihrer Kindheit erleben, hören alte Platten, erzählen sich alte und neue Geheimnisse und lassen die vielen Erinnerungen und Geschichten noch einmal aufleben.Da ich selber zwei Geschwister habe, muss ich bei der Lektüre unweigerlich auch immer an meine Schwester, meinen Bruder und unsere Kindheit denken und wie froh ich bin, dass auch wir hin und wieder solche geschenkten Tage gemeinsam erleben dürfen. Das Buch ist immer wieder eine gute Erinnerung, einfach mal dem Alltag zu entfliehen und sich selbst ein paar schöne Stunden zu schenken (ob nun mit diesem Buch, den Freunden oder den Geschwistern).
Welche Romane stehen auf eurer Sommerliste? Greift ihr auf geliebte (Sommer-) Klassiker zurück oder auf Neuerscheinungen?
Abschied von einer Wohnung (und einem alten leben)
Dieser Text erschien zuerst im Juni Newsletter von ALMOST 30 und handelt von meiner ersten und einzigen WG in Rostock.
4 Zimmer, Küche, Bad.
1 Balkon.
Knapp 100 Quadratmeter.
Stadtmitte.
Miete etwa 1200€ warm.
Zustand: Okay.
Nachbarschaft: Unauffällig.
Nichts aus der Anzeige verrät, was sich in den letzten neun Jahren hier abgespielt hat. Die Zimmer sind leer geräumt. Die Wände gleichen wieder unbeschriebenem Papier. Keine Spur mehr von Fotos und Konzerttickets.
Es riecht nach Reinigungsmitteln statt nach Pasta und Wein.
Heute schließt sich die WG endgültig – fünf Jahre nach meinem Auszug.
Ein letztes Mal betrete ich mein altes Zimmer.
Der Blick aus dem Fenster auf die alte Villa ist noch immer derselbe. Der Lärm von der Verkehrsstraße auch. Nur ich will nicht mehr reinpassen: Denn schon lange wohnt hier nicht mehr das 20-Jährige Mädchen, das 2011 einzog und davon träumte, die Stadt zu erobern. Das bunte Flyer von Partys und alberne Abzüge aus dem Fotoautomaten über ihrem Bett pinnte, russische Gedichte abschrieb und nicht richtig wusste, wer sie war oder sein wollte. In den ganzen vier Jahren fand ich darauf keine Antwort. Nicht in der Uni, nicht in Bars und auch nicht in meinem Zimmer. Dafür war es aber mein geschützter Raum: Hier konnte ich Lebensentwürfe überstreifen wie alte Kostüme, ohne dafür gleich die Verantwortung tragen zu müssen. Konnte noch ein bisschen Kind sein und mich trotzdem schon erwachsen fühlen.
Heute bin ich gekommen, um endgültig Abschied zu nehmen. Von meinem alten Zuhause, von meinem alten Ich. Es wird nie wieder so, wie es mal war. Denn Umzüge, Jobs und Beziehungen formen und verändern uns. So sehr, dass man nie wieder in das alte Leben passt, egal wie sehr man es sich vielleicht manchmal wünscht. Zeiten gehen nun mal zu Ende. Türen schließen sich, Klingelschilder werden ausgetauscht, Erlebtes wird zu Erinnerungen, die an den Wänden haften wie alter Zigarettenrauch. Vielleicht ist das der Grund, wieso ich in der anderen Stadt nur noch selten an die Zeit hier denke: Die Erinnerungen gehören hierher. In diese Wohnung, in diese Stadt.
Ich ziehe weiter. Wenn auch mit etwas weniger Gepäck: Denn ein Stück von mir bleibt hier.
Meine 5 Lieblingsfilme über Frauenfreundschaften
Natürlich gibt es eine ganze Reihe toller Filme über Freundschaften allgemein, zwischen Jungs und Mädchen, Jung und Alt, Arm und Reich, etc. Aber wirklich tolle Filme über reine Frauenfreundschaften? Gibt es meiner Meinung nach nicht ganz so viele (korrigiert mich hier gerne, ich bin sehr offen für weitere Filmvorschläge!), dafür aber ein paar richtig, richtig Gute. Welche das sind?
THELMA AND LOUISE
Um es gleich vorweg zu sagen: Ich LIEBE Thelma and Louise! Für mich ist es wirklich der perfekte Film über eine Frauenfreundschaft. Wer ihn noch nicht gesehen hat: Schaut ihn euch unbedingt an! Egal, ob alleine, mit der besten Freundin oder eurem Partner/in! Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass auch nur eine Person auf dieser Welt gibt, die diesen Streifen nicht mögen kann.
Darum geht es: Die Freundinnen Thelma und Louise wollen für ein Wochenende ihrem trostlosen Alltag als Hausfrau bzw. Kellnerin entfliehen und unbeschwert Zeit miteinander verbringen. Doch aus dem Road Trip wird schnell eine Flucht vor der Polizei, die die Freundinnen aber nur noch mehr zusammenschweißt.
Lange bevor Girl Power auf Titelblättern und T-Shirts gedruckt wurde, kämpften Thelma und Louise bereits um ihr Recht auf Selbstbestimmung und ihre Freiheit – und waren so ihrer Zeit (scheinbar) um Einiges voraus. Denn obwohl der Film aus dem Jahr 1991 stammt, wirkt er auch heute, fast 30 Jahre später, noch wahnsinnig modern. Zum Beispiel wenn sich Thelma und Louise zu ihrer Flucht vor der Polizei entscheiden, nachdem (ACHTUNG SPOILER, weiter gehts sonst ab dem nächsten Absatz!) Louise den Mann erschießt, der versucht, Thelma zu vergewaltigen.„Dieser Wichser hat mir echt wehgetan und wenn du nicht gekommen wärst, hätte er mir noch schlimmer wehgetan“, sagt Thelma gegen Ende des Films. „Und wahrscheinlich wäre ihm eh nichts passiert, weil ich die ganze Nacht mit ihm getanzt habe und jeder hat es gesehen. Sie werden denken, dass es meine Schuld ist.“ Wieviele Frauen auch heute noch solche Gedanken mit sich herumtragen, muss wohl gar nicht erst gesagt werden.
Aber Thelma und Louise sind keine Opfer. Stattdessen entscheiden sich die Freundinnen für die Flucht nach vor – sexuelle Abenteuer und Banküberfälle inklusive. Und entdecken so ganz neue Seiten an sich: Aus den frustrierten Vorstadtfrauen werden auf einmal richtige Gangster! Und wie Ridley Scott diese Verwandlung der beiden Frauen inszeniert und den Bogen zwischen unterhaltsamen Sommer Roadmovie und packendem Drama spannt, macht einfach großen Spaß, anzusehen. Also, absolute Empfehlung Leute!
FRANCES HA
Seit ich den Film 2013 im Kino gesehen habe, bin ich großer Fan von Greta Gerwig. Aber gut, wer ist es nicht? So sehr ich sie als Regisseurin und Produzentin auch schätze, so gerne sehe ich die 36 – Jährige allerdings auch vor der Kamera.
Darum geht es: Frances und ihre beste Freundin Sophie kennen sich seit dem College und sind seitdem unzertrennbar. Daran können (bislang) auch die Männer nichts dran ändern: Während Frances zu Sophie locker 3 mal am Tag „Ich liebe Dich“ sagt. bekommt es ihr Freund Dan gar nicht erst gesagt. Als der Frances schließlich darum bittet, aus der gemeinsamen WG mit Sophie auszuziehen und stattdessen bei ihm einzuziehen, kommt es kurz darauf zu Trennung. Ein Leben ohne ihre beste Freundin erscheint Frances undenkbar. Umso mehr trifft es sie, als Sophie einige Zeit später in ein schöneres Appartement einer Freundin zieht und kurz darauf eine ernsthafte Beziehung mit einem Mann eingeht. Denn bei Frances verändert sich dagegen: Gar nichts. Weder klappt die Aufnahme in dem renommierten Tanzensemble, noch kann sie die Miete für die Wohnung bezahlen und mit der Liebe will es auch nicht so recht klappen. Und auch die einst so enge Freundschaft zu Sophie scheint auf einmal auseinander zu driften…
Es ist keine Bilderbuchfreundschaft zwischen Frances und Sophie. Und genau das macht den Film aus meiner Sicht aber auch so interessant: Denn ich denke, jeder, der eine enge, langjährige Freundschaft hat, kennt die unterschiedlichen Phasen der Freundschaft: Mal ist man enger, dann vielleicht wieder etwas distanzierter, je nachdem, was das Leben von einem eben gerade so einfordert. Das kann wunderschön sein und manchmal auch extrem weh tun. So ist es auch bei Frances und Sophie: Gerade weil sie sich so nahe stehen, versucht Sophie sich aus der engen Freundschaft zu befreien und freizuschwimmen. Frances muss sich dagegen mit ihrem vermeintlichen Besitzanspruch auf ihre beste Freundin und ihrem eigenen Leben mit Ende 20 auseinandersetzen. Wie Regisseur Noah Baumbach diese Themen in poetischen Schwarz-Weiß Bilder und wunderschöne Dialoge verpackt, ist dann nochmal eine Kunst für sich. Der Preis für einen der schönsten Freundschafts-Dialoge überhaupt gibt es obendrauf:
„Tell me this story of us.“
„Again?“
Frances Ha
GRÜNE TOMATEN
Dieser Film aus dem Jahr 1991 wurde mir passenderweise selbst von einer sehr engen Freundin empfohlen und hat mich sofort ab Minute 1 gepackt.
Darum geht es: Jon Avnet erzählt in der Verfilmung des Romans Fried Green Tomatoes at the Wistle Stop Café von Fannie Flagg auf zwei Zeitebenen die besondere Freundschaft von Idgie und Ruth, die einst in Alabama das „Whistle Stop Café“ geführt und gemeinsam alle Schicksalsschläge des Leben gemeistert haben.
In der Rahmenhandlung, die Anfang der 90er spielt, hört Evelyn Couch, eine unglücklich verheiratete Ehefrau, zum ersten Mal im Altersheim von den beiden Frauen, als sie zufällig die alte Patientin Ninny kennenlernt, die die beiden kannte. Schnell werden aus der Zufallsbekanntschaft regelmäßige Besuche, in denen Evelyn fasziniert immer mehr über Idgie und Ruth erfährt. In Rückblenden (die den Großteil des Films ausmachen) lernen wir Zuschauer, was es mit der besonderen Freundschaft von Idgie und Ruth in den 20er und 30er Jahren auf sich hatte. Dabei hätten die Freundinnen zu Beginn nicht unterschiedlicher sein können (und können sich deswegen auch erst nicht leiden): Idgie ist selbstbewusst und unabhängig, währenddessen Ruth eine richtige Lady und vom Wesen eher zaghaft ist und zudem bald schon unglücklich verheiratet ist. Es ist dann aber Idgie, die ihre Freundin von dem gewalttätigen Ehemann befreit und mit Ruth ein Café aufmacht. Doch dann wird Ruth’s Mann ermordet aufgefunden und schnell geraten die jungen Frauen ins Blickfeld des ermittelnden Kommissar… Je mehr die unglücklich Evelyn von den Freundinnen erfährt, die sich gegen alle Widerstände ein glückliches Leben aufbauen wollten, desto mehr beginnt sich auch in ihr der Wunsch nach Veränderungen zu regen…
Obwohl in dem Film so ernste Themen wie Rassismus (der Film spielt im Südstaat Alabama), Gewalt in der Ehe und ganz subtil auch homosexuelle Gefühle (die in der Buchverfilmung übrigens explizit erwähnt werden) angesprochen werden, würde ich Grüne Tomaten trotzdem als Feeldgood Film bezeichnen. Dafür sorgt allein schon Kathy Bates als frustrierte Ehefrau Evelyn Couch, die im Laufe des Films immer mehr an Selbstbewusstsein gewinnt und (fast) am Ende des Films auf einem Supermarktparkplatz voll aufdreht. Zugleich gewinnt der Film durch die Freundschaft von Ruth und Idgie, die durch alle Schicksalsschläge, die sie treffen, nur noch mehr zusammen wachsen, auch immer wieder an Tiefe. Und macht deutlich: Man kann aus ganz verschiedenem Holz geschnitzt sein und trotzdem allerbeste Freunde werden.
BOOKSMART
Tatsächlich ist BOOKSMART nicht nur der neuste Film aus dieser Reihe, sondern auch tatsächlich der Einzige, der von einer Frau produziert wurde: Olivia Wilde.
Darum geht es: Die Superstreber und besten Freundinnen Molly und Amy stehen kurz vor ihrem Abschluss, als ihnen bewusst wird, dass sie für die ganze Lernerei auf jede Menge Spaß verzichtet haben. Besonders blöd: Scheinbar alle partyfreudigen Mitschüler*innen um sie herum, denen sie sich komplett überlegen fühlen, haben ebenfalls Zusagen von renommierten Unis erhalten. Bevor Molly ihr Studium als Juristin und Amy ihr Freiwilligenjahr in Botswana angehen werden, wollen sie es daher nun in der letzten Nacht vor ihrem Abschluss noch einmal richtig krachen lassen.
Was ein bisschen nach einer weiblichen Hangover Variante klingt, entpuppte sich für mich beim Ansehen als ein vielschichtiger Film über zwei Freundinnen, die lernen müssen, sich voneinander zu lösen, um selbst ihren eigenen Weg nach der Highschool zu gehen. Dabei hält Olivia Wilde jedoch den ganzen Film über perfekt die Balance zwischen überdrehten, teilweise richtigen Fremdschäm-Momenten und sentimentalen, ruhigeren Augenblicken, in denen den beiden Freundinnen bewusst wird, dass für sie eine neue Zeit anbrechen wird und sie plötzlich nicht mehr jeden Moment im Leben der Anderen unmittelbar erleben werden. Wer Freundinnen aus dieser Epoche noch hat, wird sich bestimmt gut an diesen Moment erinnern können. Ich weiß jedenfalls noch genau, wie damals eine meiner zwei besten Freundinnen als Erste für ihr Studium in eine andere Stadt zog und ich es mir einfach gar nicht vorstellen konnte, sie und meine andere Freundin nicht mehr jeden Tag zu sehen. Für mich ein idealer Film für viel Partystimmung und etwas Nostalgie.
EINE FÜR 4
Zum Schluss meiner Vorschläge kommt hier noch ein kleines guilty pleausure: Die Verfilmung von dem gleichnamigen Jugendroman von Ann Brashares aus dem Jahr 2005 kann von dem cineastischen Anspruch keineswegs mit den anderen Filmen mithalten, doch macht es mir trotzdem immer wieder Freude, sie anzusehen.
Darum geht es: Fast ihr ganzes Leben lang sind die Teenagermädels Lena, Tibby, Carmen und Bridget unzertrennlich, bis sie mit 16 Jahren zum ersten Mal getrennt voneinander ihren Sommer verbringen: Die sportliche Bridget nimmt an einem Fußballturnier in Mexiko teil, die zynische Tibby jobbt in einem Kaufhaus und dreht einen Dokumentarfilm über die Sinnlosigkeit des Lebens, die zurückhaltende Lena reist nach Griechenland zu ihren Großeltern und die selbstbewusste Carmen verbringt den Sommer bei ihrem Vater, der von ihrer Mutter getrennt lebt. Kurz bevor sie alle in ihren Sommer aufbrechen, entdeckt Bridget zufällig eine Jeans, die wie ein Wunder, allen Mädchen gleich gut passt. Daraufhin schließen die Freundinnen einen Pakt: Die Jeans soll Jeder von ihnen für jeweils eine Woche Glück bringen und somit hin- und hergeschickt werden. Zu dem Zeitpunkt ahnen die Freundinnen noch nicht, wie sehr sie das einmal brauchen werden.
Was soll ich sagen: Ich glaube, ich habe einfach eine große Schwäche für Jugendfilme. Mitanzusehen, wie sich die vier Freundinnen zum ersten Mal in ihrem Leben allein behaupten müssen, sich unglücklich verlieben, plötzlich mit ernsthaften Erkrankungen auseinandersetzen müssen, lernen, für sich einzustehen und sich von ihrer eigenen Familiengeschichte zu emanzipieren, berührt mich einfach immer wieder. Außerdem finde ich die Idee der Freundinnen sehr charmant, sich über alle Grenzen hinweg durch die gemeinsame Hose weiterhin beizustehen. Oh, und noch ein kleiner Fun Fact: In dem Film kann man u.a. Blake Lively und Alexis Bledel als Jungstars erleben.
Fallen euch noch weitere tolle Filme über Freundinnen ein? Oder welcher ist euer Lieblingsfilm über Frauenfreundschaft oder Freundschaft allgemein?